Chronik des Musikvereins Regglisweiler e.V.

Mit der raschen Entwicklung des Kurorts Brandenburg kam auch der längst gehegte Gedanke eine eigene Musik in unser Dorf zu bekommen immer mehr zur Geltung. Das Frühjahr 1927 sollte uns diesem Wunsche näherbringen. Einige musikliebende junge Leute schlossen sich zusammen, um als eigene Lehrmeister das Gitarren- und Mandolinenspiel zu erlernen. Ihr allzu großes Verlangen, möglichst bald aufzutreten beschied ihnen nur geringen Erfolg.

So beginnt im Jahr 1927 Schriftführer Haug die Chronik des Musikvereins Regglisweiler.

Im Sommer 1927 erklärte sich der neu ernannte Hauptlehrer Martin Schreiber bereit, die jungen Musiker unter seine Fittiche zu nehmen mit dem Ziel: Streichmusik in Verbindung mit Blasinstrumenten. Die anfängliche Besetzung bestand aus 6 Violinen, 6 Gitarren, 2 Bratschen und einigen Mandolinen. Nach der Vereinsgründung an Ostern 1928 kamen ein Kontrabaß und eine Pauke mit Schlagbecken dazu und zum Jahreswechsel 1928/29 konnten die Theateraufführungen des Turn- und Kriegervereins musikalisch bereichert werden. Es folgten Fasnachtsbälle, bei denen zum ersten Mal zum Tanz aufgespielt wurde.

 

Im Jahr 1930 kam die Blasmusik zum ersten Mal zum Einsatz und ließ ihre Choräle erklingen. In diesem Jahr gab es auch den ersten Wechsel an der Vereinsspitze – Georg Leger übernahm den 1. Vorsitz.

Einen großen Erfolg konnte die Kapelle im Juli 1932 in Schwendi beim Wertungsspiel verbuchen: mit dem Stück „Die weiße Dame“ erzielten die Musiker einen 1a Preis mit 144 Punkten. Im Jahr darauf erhielt die Kapelle beim Verbandsmusikfest in Illertissen ebenfalls einen 1a-Preis. Und auch beim ersten Volksmusikfest in Rißtissen erzielten die jungen Musiker die Note „vorzüglich“ mit dem „Brautchor“ aus Lohengrin. 

Im März 1937 verabschiedete man sich vom Dirigent Martin Schreiber.

Sein Nachfolger wurde Karl Paar und nach ihm Max Schmid.

 

 

Auch von einigen Musikern mußte Abschied genommen werden: sie wurden zum Arbeitsdienst und später zum Wehrdienst einberufen. Dadurch war der Musikverein so geschrumpft, dass er sich 1944 mit den Dietenheimer Musikern zusammenschloss um eine spielfähige Kapelle zu bilden.

Im Jahre 1948 fand wieder eine Hauptversammlung mit Neuwahlen statt. In Kurt Zepperitz hatte man einen engagierten Dirigenten für den Neuaufbau der Kapelle gefunden. So wurde auch guten Mutes die Teilnahme am Wertungsspiel beim Kreismusikfest in Kirchberg/Iller geplant und mit einem schönen Doppelerfolg belohnt: die von Dirigent Zepperitz neu gegründete Schülerkapelle erreichte in der Anfängerstufe die Note „sehr gut“, die Musikkapelle in der Unterstufe ein „vorzüglich“.

Inzwischen war Franz Guter zum 1. Vorsitzenden gewählt worden.

1952 wurde Josef Thanner Dirigent und für das 25-jährige Vereinsjubiläum holte man das Bezirksmusikfest nach Regglisweiler.

Im Jahr 1964 wurde zum ersten Mal das Gartenfest veranstaltet, das als voller Erfolg gewertet werden konnte.

1966 übernahm Johann Weiß den 1. Vorsitz von Hermann Leger, der die vorangegangenen 4 Jahre diese Verantwortung innehatte.

Beim Wertungsspiel im Juli 1966 erreichte die Kapelle in der Mittelstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung.

Ebenfalls 1966 fand auch das erste Weihnachtskonzert, damals noch mit Tombola, statt. Bei diesem Konzert hatten auch elf Jungmusiker nach einjähriger Ausbildung Premiere.

1968 wurde das 40-jährige Jubiläum drei Tage lang mit Musikertreffen, Kinderfest und großem bunten Abend gefeiert. Damals zählte die Kapelle 26 Aktive und 15 Jugendliche.

Im Jahr 1972 trat beim Weihnachtskonzert die Jugendkapelle unter der Leitung von Adam Wittmann zu ersten Mal auf.

1978 übernahm nochmals Josef Thanner nach 1-jähriger Unterbrechung die Leitung der Kapelle. Als Aushilfsdirigent war kurzzeitig Werner Kraus aus Altenstadt eingesprungen.

Das 50-jährige Jubiläum wurde von inzwischen 45 aktiven Musikern gefeiert. 

 

Aus gesundheitlichen Gründen legte Josef Thanner 1980 endgültig den Taktstock nieder. 1981 übernahm dann Rudolf Haug, ein Musiker aus den eigenen Reihen dieses Amt.

Nach 20 Jahren trat Johann Weiß 1986 als 1. Vorsitzender von seinem Amt zurück und zum Nachfolger wurde Gerhard Häußler gewählt, der bis heute dem Verein vorsteht.

Zum 60-jährigen Jubiläum 1988 hatten sich die Musiker wieder neu eingekleidet und dieses Mal gab es auch eine eigene Tracht für die weiblichen Aktiven.

Anfang 1993 legte Rudolf Haug das Dirigentenamt nieder und es dauerte einige Monate, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden war.

Im September 1993 übernahm der junge Musiklehrer Hans Mohr den Taktstock.

Obwohl sich die Kapelle durch das altersbedingte Ausscheiden von einigen Musikern auf ca. 35 Aktive reduziert hatte, nahm man 1995 an einem Wertungsspiel teil und erhielt die Bestnote „sehr gut“, was zeigte, dass nicht nur die Größe einer Kapelle über die Qualität der Musik entscheidet.

Das Weihnachtskonzert 1995 fand erstmals im neu erbauten Bürgerhaus statt und war sozusagen gleichzeitig die Einweihungsveranstaltung des Neubaus.

 

Die Kapelle entwickelte sich musikalisch immer weiter und erzielte auch 2001 beim Kreismusikfest in Hörenhausen beim Wertungsspiel in der Mittelstufe die Note „sehr gut“.

Nach 9 Jahren verabschiedete sich Dirigent Mohr im Weihnachtskonzert 2001 von Regglisweiler. Doch schon bei der Jahreshauptversammlung im Januar 2002 konnte Krimi Dornach als neue Dirigentin vorgestellt werden.

Das 75-jährige Jubiläum wurde mit einem Festabend im Jahre 2003 gefeiert. Anlässlich dieser Feierlichkeiten wurden die Uniformen erneuert und aktualisiert. 

Am 19.Mai 2004 verstarb das letzte Gründungsmitglied des Musikvereins: Franz Guter

Erstmals in der Vereinsgeschichte wurde im Mai 2004 ein viertägiger Auslandsausflug natürlich mit musikalischem Einsatz unternommen. Angeregt und geplant vom Musikerkameraden Georg Häusler ging die Reise nach Hajos in Ungarn, wo die Kapelle mit ihrer Musik auf verschiedenen Festen die Besucher erfreuen konnte.

Anlässlich des Kreismusikfestes in Illerrieden im Juni 2005 wurde die Musikkapelle beim Wertungsspiel mit dem Prädikat „Mit sehr guten Erfolg“ gekürt.

Ein Premiere im Vereinsleben war der Auftritt in der Rundfunksendung „Meine Heimat ist Regglisweiler“ beim SWR 4 im Februar 2007.

Im Februar 2007 und 2008 fand jeweils ein 3-Tages-Trip nach Göteborg statt.

Im Oktober 2008 gab Dirigentin Krimi Dornach ihren Dirigentenposten ab. Da sich die Suche nach einer Nachfolgerin / einem Nachfolger schwer gestaltete musste das Weihnachtskonzert im Dezember 2008 abgesagt werden.

Nach monatelanger Suche gab es im April 2009 eine erfreuliche Nachricht: Andreas Walter konnte als Dirigentennachfolger gewonnen werden. Der 22jährige Vollblutmusiker entstammt aus dem eigenen Musikantennachwuchs.

Nach 1jähriger Pause fand im Dezember 2009 wieder ein Weihnachtskonzert statt. Zur Vorbereitung wurde Norbert Kast als Projektdirigent engagiert.

März 2010 wurde erstmals der „Abend voller Blasmusik“ hier wurde das neue Sommerprogramm „böhmisch-mährisch“ präsentiert und war ein voller Erfolg.

Anlässlich des Kreismusikfestes in Hörenhausen Juni 2012 wurde erstmals beim Wertungsspiel in der Kategorie Böhmisch – Mährisch teilgenommen. In der Stufe 4 (Oberstufe) konnte die musikalische Qualität unter Beweis gestellt werden und dies wurde mit der Note „Hervorragend“ der höchstmöglichen Bewertung bestätigt.

Juni 2014 nahm man ebenfalls wieder bei einem Wertungsspiel in der Kategorie „Böhmisch-Mährisch“ teil. In der Stufe 5 (Höchststufe) konnten der Verein wieder einmal seine musikalische Qualität unter Beweis stellen und erzielte die Note „Hervorragend“.

Ein musikalischer Höhepunkt im Jahr 2016 war sicherlich der Auftritt beim Schützenfest in Tramin (Südtirol).

Momentan besteht der Musikverein aus 30 aktiven Musikern, davon 8 weibliche und 22 männliche Musiker mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren.

Insgesamt zählt der Musikverein zur Zeit 187 fördernde Mitglieder, 28 Ehrenmitglieder

2018 feierte der Musikverein sein 90jähriges Bestehen. Höhepunkt war der Jubiläumsabend  am 20.10.2018 mit „Berthold Schick und seinen Allgäu 6“.

 

 

 

 

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